IOP-Gehäuse

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Walter Wirth
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Brandschutz im Tunnel

Sicherheit und Brandschutz sind bei der Planung und dem Bau von Tunneln oberste Priorität. Im Brandfall sind Fluchtwege lang und müssen zum Schutz von Leib und Leben stets sicher und rauchfrei gehalten werden. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sicherheit elektrischer Anlagen.

Diese sind bei den rauen Bedingungen unter der Erde besonderen Herausforderungen ausgesetzt. Dazu gehören zum einen die hohe Luftfeuchtigkeit und der Staub. Aber auch grosse Wechseldruck-Wirkungen, insbesondere bei Eisenbahntunneln müssen berücksichtigt werden.

Die Funktion der elektrischen Anlagen ist die Grundlage für das Funktionieren des Tunnelbetriebs – im Normalfall aber auch in Ausnahmesituationen.

Die Jetzt-Situation: Gips im Brandschutz

Bis heute werden Brandschutzschränke für den Tunnelbau unter Zuhilfenahme von Gips gebaut. Dazu werden diese aus Gipsplatten vollständig mit Edelstahl verkleidet. Diese Sandwich-Bauweise ermöglicht es, den Anforderungen an Brandlastdämmung und Funktionserhalt zu genügen. Denn selbst, wenn beim Brand einer elektrischen Anlage im Innern des Schranks Temperaturen von bis zu 1.100 °C auftreten, darf ein solcher Schrank an der Aussenseite lediglich eine Temperatur von 160 °C erreichen. Und auch im umgekehrten Fall eines Brandes auf der Aussenseite des Schranks sollte die Lufttemperatur im Inneren 100 °C nicht überschreiten.

Gips ist ein sehr weiches Material, das sich einfach verarbeiten lässt. Gleichzeitig enthält dieses Material einen relativ hohen Anteil an gebundenem Kristallwasser. Dieses wird bei Temperaturen von mehr als 163 °C als Wasser freigesetzt. Resultat ist die langsame Auflösung der ohnehin weichen Gipsstruktur. Ein weiterer Aspekt schränkt die Verwendung von Gips im Tunnelbau ein: Gips ist hygroskopisch. Daher wird Wasser aus der Umgebungsluft aufgenom-men. Die Folge davon ist die Bildung von Schimmel.

Brandschutz gipsfrei – die swibox IOP-Gehäuse

swibox ist seit Jahren Spezialist für die Konstruktion und den Bau von Schränken und Gehäusen für den Tunnelbau. In Zusammenarbeit mit der BFH (Berner Fachhochschule) und ausgewählten Projektpartnern hat das Unternehmen aus der Schweiz nach einer Alternative zur allgemein verbreiteten Verwendung von Gips gesucht und stellt mit den IOP-Gehäusen ein umfassendes Sortiment neuartiger Brandschutzschränke vor. Grundlage für die IOP-Gehäuse sind zementgebundene Brandschutzplatten, die zudem glasfaserverstärkt sind.

Diese erfüllen, genauso wie Gipsplatten, sämtliche Anforderungen an den Brandschutz. Jedoch sind sie wesentlich stabiler und widerstandsfähig gegen auftretende Feuchtigkeit und deren Folgen. Diese Aestuver® Platten sind extrem stabil, aber auch um einiges schwieriger zu verarbeiten. Die Herausforderung bestand daher darin, die Verarbeitung des Materials zu optimieren. Ergebnis ist eine Produktserie, innerhalb derer kundenindividuelle massgeschneiderte Grössen in unterschiedlichen Variationen möglich sind.

Da die vollständige Edelstahl-Verkleidung entfällt, sind IOP-Gehäuse wesentlich günstiger. Dies ist gerade in Zeiten von ständig steigendem Kostendruck ein schlagendes Argument – auch im Tunnelbau.

Gipsfaser Brandschutzplatte
• Nicht brennbar A1
• Einfach zu bearbeiten
• Oberflächenveredelung mit Beschichtungen aus Holz oder Kunststoff
• Sehr gut geeignet für den Trockenbau
• Hoher Anteil an kristallin gebundenem Wasser
• Hygroskopisch (zieht Wasser an)
• Rohdichte > 1500 kg/m3
• Hitzebeständig bis 650 °C
• Hohe Tragfähigkeit durch Zellulosefasern
• Muss bei Verwendung im Tunnel mit Edelstahl 1.4404 / 1.4571 vollständig verkleidet werden

Zementgebundene Brandschutzplatten (Aestuver®)
• Nicht brennbar A1
• Brandschutzplatten sind frost-, wasser- und witterungsbeständig
• Reinigungsfähig mit Hochdruckreiniger
• Hohe Abriebfestigkeit
• Glasfaserbewehrte Leichtbetonplatten
• Rohdichte > 965 kg/m3
• Gute Isoliereigenschaften durch eingearbeitete Glaskügelchen
• Kundenindividuelle Grössen einfach zu produzieren
• Erfüllt die Anforderungen an den Tunnelbau

IOP-Gehäuse im Detail

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Tür aushängbar

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Leicht zugängige Schliessmechanik

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Brandschutzdichtung, aufgeschäumt

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Kantenschutz aus Edelstahl

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Aufnahmepunkt für Montageplatte

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Optional: Kabeleinführung

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Türhintergreifung

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Standflügel mit Schnappverschluss

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Silikondichtung für den IP-Schutz

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Scharniere aus Edelstahl, verstellbar

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Verschluss aus Kunststoff oder Edelstahl

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Verstärkungsblech für Wandbefestigung

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Optional: Kabeleinführung

Zulassungen und Prüfungen

  • Brandschutzplatten ETA-11/0458
  • Geprüft nach EN 62208 Leergehäusenorm
  • Geprüft nach EN 1363-1 Feuerwiderstand bis EI90
  • Reinigungsprüfung mit Hochdruckreiniger
  • Lichtbogenprüfung nach DIN VDE 030 Teil 5

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